Aktuelle Veranstaltungen
Rundgang: Befreit in Leipzig 1945: Erfahrungen und Perspektiven von Zwangsarbeiter:innen
Der Rundgang durch den Leipziger Westen thematisiert die Perspektiven von Zwangsarbeiter:innen auf ihre Befreiung im Frühjahr 1945 und die unmittelbare Nachkriegszeit. Viele Displaced Persons (DPs) fuhren vom Plagwitzer Bahnhof in ihre Herkunftsländer zurück, für andere begann eine Suche nach Angehörigen oder nach Möglichkeiten in einem anderen Land ein neues Leben zu beginnen.
Mehr…Buchvorstellung: Der vergessene Widerstand. Jüdinnen und Juden im Kampf gegen den Holocaust
Buchvorstellung mit Stephan Lehnstaedt: «Hitler will alle Juden Europas töten. … Lasst uns nicht wie Schafe zur Schlachtbank gehen!», proklamierte der Student Abba Kovner 1941. Die Nationalsozialisten sahen für Menschen jüdischer Abstammung nur eine Rolle vor: die des passiven Opfers. Doch viele wehrten sich entschlossen gegen diese Zuschreibung. Dass allein in Deutschland 3000 Jüdinnen und Juden im Widerstand aktiv waren, ist bis heute kaum bekannt. Stephan Lehnstaedt macht diesen verdrängten Teil der Geschichte nun endlich zugänglich. Er erzählt die Geschichten von Menschen, die auch im Angesicht des Todes für sich und andere einstanden: Sei es durch die Archivierung von Wissen, Sabotageakte, Fluchthilfe, Aufstände oder den Kampf mit der Waffe. Er erinnert an einen beispiellosen Kampf gegen die Entmenschlichung – für Würde, Kultur und das Recht zu leben.
Mehr…Verübt, ignoriert, überlagert: Gewalt unter deutscher Besatzung in der Ukraine
Während des Zweiten Weltkrieges befanden sich hunderttausende Deutsche in unterschiedlichsten Rollen in der von ihnen besetzten Ukraine. Viele von ihnen waren mitverantwortlich für Massenmorde und diverse weitere Formen kollektiver Gewalt. Obwohl der Vernichtungskrieg der Wehrmacht und die Besatzungsgewalt Teil vieler deutscher Familiengeschichten sind, ist darüber hierzulande bis heute verhältnismäßig wenig bekannt. Wie ist heute – 80 Jahre nach der Befreiung Europas von NS-Deutschland – der Stand der kritischen Vergegenwärtigung dieser Gewalt in der bundesrepublikanischen Gesellschaft? Und welche Haltung können Antifaschist*innen in Zweiten des rechten Rollbacks und eines neuen, der Ukraine auferzwungenen Krieges, dazu einnehmen? Darüber sprechen wir mit dem Historiker Johannes Spohr.
Mehr…Antifaschistische Fahrradtour – 80. Jahrestag der Todesmärsche aus dem KZ HASAG Leipzig – 80. Jahrestag Massaker in Lindenthal
Am 18. April 1945 wurde Leipzig von amerikanischen Truppen befreit. Wenige Tage vor der Befreiung versuchten die deutschen Faschisten alle Spuren zu verwischen.
Am 12. April 1945 ermordeten sie in Lindenthal 52 Menschen. Sie waren größtenteils im Leipziger Polizeigefängnis inhaftiert und waren als Zwangsarbeitskräfte oder Menschen aus dem Widerstand in die Fänge der Faschisten geraten. Ab dem 13. April 1945 begannen die Todesmärsche aus den KZ-Außenlagern im Großraum Leipzig Richtung Osten. Die Fahrradtour führt über mehrere Stationen zunächst in die Kamenzer Straße zum ehemaligen Standort des größten Leipziger Außenlager von Buchenwald. Anschließend fahren wir nach Lindenthal, wo ab 15 Uhr gemeinsam am „Denkmal der 52“ der Ermordeten gedacht werden soll.
Mehr…Rundgang: Befreit in Leipzig 1945: Erfahrungen und Perspektiven von Zwangsarbeiter:innen
Der Rundgang durch den Leipziger Westen thematisiert die Perspektiven von Zwangsarbeiter:innen auf ihre Befreiung im Frühjahr 1945 und die unmittelbare Nachkriegszeit. Viele Displaced Persons (DPs) fuhren vom Plagwitzer Bahnhof in ihre Herkunftsländer zurück, für andere begann eine Suche nach Angehörigen oder nach Möglichkeiten in einem anderen Land ein neues Leben zu beginnen.
Mehr…Gedenken an die Opfer des Massakers von Abtnaundorf und 80. Jahrestag der Befreiung
Am 18. April 2025 jähren sich das Massaker von Abtnaundorf und die Befreiung der Stadt Leipzig durch die US-Armee zum 80. Mal. Zu diesem Anlass findet eine gemeinsame Gedenkveranstaltung der Stadt Leipzig, der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, der Bürgerinitiative Capa-Haus und der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke” am 17. April 2025 statt.
Mehr…Dokumentarfilm: „El Shatt – a Blueprint for Utopia“
El Shatt in Ägypten, mitten in der Wüste, war Zufluchtsort und Projektion zugleich. Hier entstand 1944 nicht nur ein Geflüchtetenlager für die Angehörigen der antifaschistischen Kämpfer*innen aus der Region Dalmatien, sondern gleichzeitig auch ein Modell für das spätere Jugoslawien – einen Staat, der sein Gründungsnarrativ auf den Volksbefreiungskampf gegen den Faschismus bauen und die in Kollektiven organisierte Selbstverwaltung zum gesellschaftlichen Ideal erklären würde.
Mehr…„Ich lag auf meiner Pritsche, als ich den Schrei: »Wir brennen!« hörte.“ – Lesung und Gespräch zum Massaker von Abtnaundorf
Am 18. April 1945 kämpften zahlreiche Gefangene des KZ-Außenlagers „Leipzig-Thekla“ um ihr Überleben. Kurz zuvor hatte die SS das Lager aufgelöst und die Gefangenen auf sogenannte Todesmärsche getrieben. Kranke Häftlinge blieben zurück. Am 18. April in den Mittagsstunden wurden sie von der SS in eine Baracke gesperrt, diese wurde mit einem Brandbeschleuniger übergossen und in Brand gesetzt. Einigen wenigen Gefangenen gelang die Flucht durch die Fenster und über den Zaun. Bei der Abendveranstaltung wird aus Erinnerungsberichten von Überlebenden des Massakers gelesen und der Historiker Maximilian Schulz wird dieses Endphaseverbrechen kontextualisieren.
Mehr…Film: Zustand und Gelände
Welche Orte erinnern, sichtbar oder unsichtbar, noch heute an die nationalsozialistischen Verbrechen? Ute Adamczewski spürt dieser Frage in Dörfern und Städten in Sachsen nach. Ihr Dokumentarfilm kombiniert gegenwärtige Bilder mit aus dem Off gelesenen historischen Quellen. Schicht für Schicht beleuchtet ZUSTAND UND GELÄNDE so nicht nur Ereignisse von 1933 bis 1945, sondern auch die Erinnerungsdiskurse von der frühen DDR bis in die Gegenwart. Während der autoritäre Umbau der Gesellschaft sichtlich voranschreitet, lohnt ein Rückblick auf die Anfänge des Nationalsozialismus. ZUSTAND UND GELÄNDE reflektiert am Beispiel Sachsens den rasanten Aufbau einer faschistischen Infrastruktur inmitten der Bevölkerung, die in der DDR verpasste Aufarbeitung und den Anstieg rechter Gewalt in den Baseballschläger-Jahren.
Mehr…Vortrag: Arbeit und Nationalsozialismus: ein wenig beachtetes Thema der Antisemitismuskritik
Unsere Vorstellungen von Arbeit sind durch Antisemitismus geprägt. “Unsere Arbeit macht uns frei” so der Leiter der Deutschen Arbeitsfront 1943. Das Selbstbild vom schaffenden Deutschen wurde durch ein antisemitisches Feindbild gestiftet. Ihr ideologisches Wechselspiel prägte die nationalsozialistische Politik und hatte Konsequenzen für die Praktiken der Verfolgung und Vernichtung. Im Antisemitismus wird Arbeitsfetisch reproduziert und die Sehnsucht nach einem Leben ohne Arbeit abgewehrt.
Mehr…Tag der Befreiung vom Faschismus
Am Tag der Befreiung vom Faschismus lädt der Leipziger VVN-BdA zur Erinnerung an alle Antifaschist*innen und Verfolgte des NS-Terrors ein. Wir sprechen mit ausgewählten Geschichten über Menschen, die Widerstand gegen den Faschismus leisteten, die Verfolgung und Flucht erlebten und überlebten. Und wir erinnern mit Geschichten auch an alldiejenigen, deren Angehörige, Freund*innen und Familien Opfer der Vernichtungspolitik und des Vernichtungskrieges der Nazis wurden und die Befreiung durch die Armeen der Anti-Hitler-Koalition nicht mehr erleben durften.
Mehr…Mostar, eine Stadt im Widerstand – damals und heute
Genoss*innen aus dem Jugend- und Kulturzentrum OKC Abrašević berichten im ersten Teil der hybriden Veranstaltung von einem der größten und bedeutendsten Spomeniks Jugoslawiens – der Partisanen-Nekropole von Bogdan Bogdanović. Das Denkmal ist zugleich ein Friedhof für 810 Partisanen, die während des Zweiten Weltkriegs im Kampf gegen kroatische Ustaša und deutsche Besatzer gefallen sind. Es wurde 2022 stark beschädigt und ist ein Ort umkämpfter historischer und gegenwärtiger Hegemonien in der Stadt Mostar. Im zweiten Teil berichten die Genoss*innen von der aktuellen sozio-politischen Situation in Mostar, von den täglichen Herausforderungen ihrer politischen Arbeit und, welche Ziele sie dabei verfolgen.
Mehr…Antifaschistisch Erinnern unter rechten Mehrheiten – Podiumsgespräch zum 8. Mai. Tag der Befreiung vom Faschismus und der Niederlage der deutschen Wehrmacht
Das Erinnern an die Zeit des deutschen Faschismus, des Nationalsozialismus verändert sich stetig. In den letzten Jahren gab es viele Angriffe von rechts: z.B. auf Erkenntnisse der wissenschaftlichen Forschung sowie konkrete geschichtsrevisionistische, Schuld abwehrende Aussagen und Veranstaltungen bis hin zu Anschlägen auf Gedenkstätten und Erinnerungsorte. In der Podiumsdiskussion wollen wir darauf schauen, was sich konkret in verschiedenen Bereichen verändert hat und unter welchem politischen und finanziellem Druck Institutionen oder Vereine stehen. Wie gehen engagierte Wissenschaftler*innen, ehrenamtlich Aktive und politische Aktivist*innen damit um und was brauchen wir um dieser Entwicklung entgegen zu wirken?
Mehr…Rundgang: Befreit in Leipzig 1945: Erfahrungen und Perspektiven von Zwangsarbeiter:innen
Der Rundgang durch den Leipziger Westen thematisiert die Perspektiven von Zwangsarbeiter:innen auf ihre Befreiung im Frühjahr 1945 und die unmittelbare Nachkriegszeit. Viele Displaced Persons (DPs) fuhren vom Plagwitzer Bahnhof in ihre Herkunftsländer zurück, für andere begann eine Suche nach Angehörigen oder nach Möglichkeiten in einem anderen Land ein neues Leben zu beginnen.
Mehr…Vortrag: Das Leben nach der Befreiung – Displaced Persons in Leipzig
Nach der Einnahme der Stadt Leipzig war es eine zentrale Aufgabe der Amerikaner, die Erstversorgung und Unterbringung der fortan als „Displaced Persons“ (DPs) bezeichneten Zwangsarbeiter:innen, KZ-Gefangenen und Kriegsgefangenen zu organisieren. Für die DPs war die Befreiung häufig mit Hoffnungen aber auch Ungewissheiten verbunden. Für viele begann eine Suche nach Angehörigen oder nach Möglichkeiten in ihre Herkunftsländer zurückzukehren oder in einem anderen Land ein neues Leben zu beginnen. In dem Vortrag wird Annkathrin Richter Perspektiven von DPs in der direkten Nachkriegszeit beleuchten.
Mehr…Geboren im KZ-Außenlager „HASAG Leipzig“: Ein Gespräch mit Estare Weiser
Estare Weiser ist die bisher jüngste bekannte Überlebende des KZ-Außenlagers „HASAG Leipzig“. Sie wurde am 13. April 1945 im Lager geboren. Am selben Tag wurde das KZ-Außenlager von der SS geräumt. Die etwa 5.000 weiblichen Häftlinge wurden auf sogenannte Todesmärsche getrieben. Zurück blieben nur kranke und geschwächte Gefangene und Schwangere wie Estares Mutter Anna Kurz. Nach der Räumung des Lagers waren die Gefangenen sich selbst überlassen. Sie plünderten die SS-Vorratskammern und Kleiderschränke und warteten auf die Ankunft der US-amerikanischen Befreier. Diese erreichten am 19. April das Lager und verlegten die Kranken sofort in verschiedene Leipziger Krankenhäuser.
Mehr…Orte der „Euthanasie“
Der systematische Mord an hunderttausenden Menschen mit Be_hinderung oder mit psychischen Krankheiten in der Zeit des Nationalsozialismus ist in Ost und West weitestgehend verdrängt worden. Wir wollen uns auf Spurensuche begeben: Was ist damals in Leipzig und Umgebung geschehen? Welche Denkweisen wirken bis heute fort? Wie steht es heute um das Gedenken an diesen Opferkreis? Wir besuchen dazu die Orte Dösen, Altscherbitz und Bernburg und hinterfragen, wozu die Verwertungslogik von Menschen und ihrer Arbeitskraft in letzter Konsequenz führte, und welchen Einfluss dieses Denken auf den gesellschaftlichen Umgang mit Menschen mit Be_hinderung oder mit psychischen Krankheiten hatte und bis heute hat.
Mehr…Workshop: Der Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft. Wege der Recherche
Der Nationalsozialismus wirkt auf vielfältige Weisen bis in die heutige Gesellschaft hinein. Viele fragen sich heutzutage, welche Rollen ihre Familienangehörigen, Bekannten oder Kolleg*innen während dieser Zeit innehatten. Doch wie lassen sich Informationen recherchieren? Und wie sind die Ergebnisse zu verstehen? Diesen Fragen können sich die Teilnehmer*innen im Workshop mit professioneller Anleitung und Unterstützung widmen. Der Historiker Johannes Spohr liefert Grundlagen, Anregungen und Tipps und geht auf individuelle Fragen zur Recherche ein.
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