In Leipzig-Schönefeld hatte die Hugo-Schneider-Aktiengesellschaft (HASAG), einer der größten Rüstungsproduzenten und Profiteure des nationalsozialistischen Zwangsarbeitssystems, ihren Hauptsitz. Hier mussten ca. 10.000 Menschen, vorwiegend aus Polen und der Sowjetunion, Panzerfäuste, Munition und andere Rüstungsgüter herstellen.
Seit 2001 existiert auf dem Gelände in der Permoserstraße die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig mit einer Dauerausstellung zur Erinnerung an die ehemaligen Zwangsarbeiter:innen.
Der Rundgang beginnt mit einer Einführung in das Thema Zwangsarbeit während des Nationalsozialismus, mit Fokus auf Leipzig und Umgebung. Es wird ein Überblick geboten über die Firmengeschichte und die NS-Verbrechen der HASAG, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter:innen sowie über den Umgang mit NS-Zwangsarbeit nach 1945. Nach einem kurzen Geländerundgang zu Spuren der HASAG gibt es noch Zeit für die Ausstellung und Gespräche.
Thematischer Schwerpunkt: „Das Gesicht der Leipziger Rüstungsproduktion war weiblich.“ Das KZ-Außenlager „HASAG Leipzig“
Im Mittelpunkt der Führung steht das im Sommer 1944 in Leipzig-Schönefeld errichtete KZ-Außenlager „HASAG Leipzig“. Mit mehr als 5.000 Gefangenen war es das größte Frauen-Außenlager des KZ Buchenwald. Die Insassinnen, vor allem polnische Jüdinnen, Zwangsarbeiterinnen aus der Sowjetunion, sowie politisch verfolgte Polinnen und Französinnen, mussten Panzerfäuste für die HASAG herstellen. Die Führung widmet sich der Geschichte des Lagers sowie den Arbeits- und Lebensbedingungen der dort inhaftierten Frauen und Mädchen.